Am 15. Juli 2016 erscheint Dein 2. Album «Queen Of Chaos». Wie beschreibst Du uns Dein Gefühl zu diesem Album? Was fühlst Du im Moment?
Die Produktion des Albums war ein intensiver und spannender Prozess, der sich sehr gelohnt hat. Einerseits habe ich ein Endprodukt, das mich mit Stolz erfüllt und in das man unbedingt mal reinhören sollte. Andererseits durfte ich durch wunderbare menschliche Begegnungen während der Produktion auch ganz viel für mich und mein Leben mitnehmen.
Schreibst Du Deine Texte selber?
Ja, ich schreibe alle meine Texte selbst. Da ich Übersetzerin von Beruf bin, ist die Sprache für mich ein zentrales Ausdrucksmittel. Ich verarbeite darin Themen, die mir wichtig sind. Dennoch sind die Songs so offen gehalten, dass jeder seine eigene Geschichte darin hinein interpretieren kann.
Schon in deinen jungen Jahren hast du die Liebe zur Musik entdeckt. Leider verbindet Dich ein trauriges Schicksal mit dem Anfang deiner Karriere. Erzähle uns doch ein bisschen über Deinen Anfang im Music-Business.
Musik und Gesang waren mir schon als Kind sehr wichtig, aber mit Komponieren und Texten fing ich erst an, als mein Vater in relativ jungem Alter an Krebs verstarb und ich eine Ausdrucksmöglichkeit suchte, um mit meiner Trauer umzugehen. Ob das ein trauriges Schicksal ist, sei dahingestellt. Jeder verliert irgendwann seine Eltern, das ist nun mal das Leben. Ich bin einfach dankbar für die Zeit, die wir hatten. Ich denke, dass meine Songs durch diese und andere Erfahrungen eine Kraft und Tiefgründigkeit haben, die sich vielleicht von gängigen Pop-Produktionen unterscheidet.
Was war bis heute Dein grösster Erfolg?
So klischeehaft es klingen mag: Die Geburt meiner beiden Söhne, und die Liebe zu meiner Familie und meinen Freunden. Ich versuche, meine Erwartungen an das Leben und an das, was man gemeinhin «Erfolg» nennt, nur für mich selbst,
abseits von irgendwelchen gesellschaftlichen Normen zu definieren.
Hast Du dich schon mal selbst gegoogelt?
Na klar, ich glaube, das hat vermutlich schon jeder Mal gemacht ausser meiner Mutter .
Gab es Momente in Deinem Leben, wo Du das Music-Business am liebsten hingeschmissen hättest?
Ja, so sehr ich «Musik» liebe, so schwierig kann es manchmal auch sein, sobald das Wort «-Business» hinzukommt. Die Kosten für eine professionelle Musikproduktion übersteigen die Einkünfte (trotz Unterstützung von Stiftungen und Kanton) bei vielen Schweizer Künstlern bei Weitem. Die Konsequenz dieser «Gratis-Musikkultur» ist aus meiner Sicht, dass die Vielfalt der «kleinen Künstler» sich – ähnlich wie in der Landwirtschaft – auf ein paar wenige «grosse» Acts konsolidieren wird und wir uns schlussendlich den immer gleichen Brei im Radio anhören müssen.
Wie sehen Deine Ziele für die nächsten 2 Jahre aus?
Ich werde mit meiner Band in Kulturkellern und Clubs auftreten, für kleinere Veranstaltungsorte haben wir eine Trioformation, für die grösseren treten wir im Quintett auf.
Du suchst aus; Ferien auf einer einsamen Insel oder in einer Grossstadt-Metropole, für was würdest Du Dich entscheiden und warum?
Da ich auf einer einsamen Insel schon mal war, würde ich die Grossstadt-Metropole wählen, z.B. New York und dort von morgens bis abends Konzerte besuchen, in Cafés sitzen, durch die Strassen laufen und die Atmosphäre in mich aufsaugen.
Was darf ich Deinem täglichen Handgepäck nicht fehlen?
Ein Lippenstift in dezenter Farbe.
Zu guter Letzt: Was möchtest Du Deinen Fans mitteilen?
Mein ganzes Album wurde «old school-mässig», mit echten Instrumenten, Streichorchester und ohne elektronischen Schnickschnack aufgenommen. Wer auf authentische, qualitativ hochstehende Musik steht, sollte unbedingt mal in mein Album reinhören. Nebst berührenden Balladen geht zwischendurch auch durchaus mal die Post ab.
Steckbrief
La Rayne (Sandra Hermann)
www.larayne.ch
Wohnort: Volketswil
Geburtsdatum: 31.10.1973
Sternzeichen: Skorpion
Hobbys: Musik, Musik, Musik. Joggen, wenn es sein muss
Lebensmotto: Alles, was am Ende des Tages zählt, ist die Liebe die wir gegeben haben.